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0170.gemußt, Arbeitsprozeß  (17), SW-Serie von P. Hoffmann
Ryhthmus und Feingefühl von Lars Heuer

Kein Schlag auf den Meißel steht für sich allein.
Der Rhythmus ist gleichbleibend. Gedanken und Leute kommen und gehen, die Zeit vergeht unmerklich. Geduld zahlt sich aus, wenn man sieht, wie sich die Dinge langsam verändern. Erfahrung heißt, nicht lange überlegen zu müssen. Entscheidungen müssen getroffen werden. Wenn man den Rhythmus verliert, beschwert sich der Stein. Seine Strafe ist ein stumpfes, metallisches ›Pling‹. Weich und federnd erwidert er dagegen Hiebe, die ihn formen und nicht von ihm abprallen. Hammerschläge von einem, der ihn nicht zerbrechen will. Der weiß, daß er aus Granit ist und doch verletzlich. Der das irgendwoher weiß. Und aus Erfahrung.
Eine tiefe Verbindung wächst aus gegenseitiger Rücksicht. Der Stein wird modelliert und er hinterläßt seine Spuren. So wie die Welt den Menschen formt und von ihm geformt wird, so formt der Bildhauer den Stein und lernt aus seiner Beziehung zu ihm. Der Prozeß des Modellierens ist das Leben des Steins. Die Summe der Schläge ergibt das, was er am Ende ist.
Kein Schlag steht für sich allein.